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Bewertung der Qualität der schulischen Ausbildung

Bewertung der Qualität der schulischen Ausbildung

 

ZUSAMMENFASSUNG DES DOKUMENTS:

Empfehlung 2001/166/EG – europäische Zusammenarbeit bei der Bewertung der Qualität der Schulbildung

WAS IST DER ZWECK DIESER EMPFEHLUNG?

Mit der Empfehlung soll das Networking zwischen den Behörden der Länder der Europäischen Union (EU) gefördert werden, mit dem Ziel, Verfahren und Instrumente zur Bewertung der Qualität der Schulbildung zu entwickeln.

WICHTIGE ECKPUNKTE

  • Auch wenn die Qualität eines Schulsystems nicht in absoluten Werten festgestellt werden kann, ist es doch möglich, Ziele festzulegen und die Mittel zur Verwirklichung dieser Ziele zu analysieren.
  • Die Ziele sind weiterhin die Bekämpfung des Schulabbruchs zahlreicher Jugendlicher und der sozialen Ausgrenzung im Allgemeinen, und in der Empfehlung wird zwischen zwei Formen der Qualitätsbewertung unterschieden:
    • externe Bewertung und
    • Selbstbewertung.
  • In der Empfehlung werden alle am Schulsystem Beteiligten (Lehrende, Lernende, Eltern und Spezialisten) aufgefordert, sich am externen Bewertungsverfahren sowie an der Selbstbewertung zu beteiligen. Das Ziel der externen Bewertung besteht gemäß der Empfehlung darin, die schulische Selbstbewertung methodologisch zu unterstützen und die Schulen aus einer objektiven Sicht zu beurteilen.
  • Eines der wichtigsten Merkmale des europäischen Bildungssystems ist seine Vielfalt. Daher ist es nicht möglich, einheitliche Bewertungsmethoden zu entwickeln, die auf alle EU-Länder angewendet werden können. Bei jeder Qualitätsbewertung auf EU-Ebene müssen soziokulturelle, historische und politische Faktoren berücksichtigt werden, die für die einzelnen EU-Länder charakteristisch sind.
  • In der Empfehlung wird unterstrichen, dass ein zusätzlicher Nutzen auf EU-Ebene vor allem durch den Informationsaustausch entsteht. Der Schwerpunkt beim Austausch von Informationen sollte insbesondere auf methodologische Entwicklungen und Beispiele vorbildlicher Lösungen gelegt werden, vor allem durch
    • den Einsatz neuer Technologien,
    • die Veranstaltung von Konferenzen und Seminaren, die Erhebung von Daten sowie
    • die Entwicklung von Instrumenten und die Veröffentlichung der Ergebnisse.
  • Das Europäische Parlament und der Rat ersuchen die Europäische Kommission,
    • eine Internet-Datenbank für die Verbreitung von Instrumenten, Beispielen für vorbildliche Lösungen sowie wirksamen Verfahren zur Qualitätsbewertung von Schulen einzurichten;
    • ein Verzeichnis der in den verschiedenen EU-Ländern bereits verwendeten Instrumente und Strategien für die Qualitätsbewertung der Grund- und Sekundarschulbildung aufzustellen;
    • die erzielten Ergebnisse in die vorhandenen Programme einzubeziehen und die bestehenden Netze auszubauen;
    • dem Parlament, dem Rat, dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und dem Europäischen Ausschuss der Regionen alle drei Jahre einen Bericht vorzulegen;
    • auf der Grundlage dieses Berichts Vorschläge zu unterbreiten.

Schlussfolgerungen des Rates im Jahr 2014

  • In ihren Schlussfolgerungen von Mai 2014 betonen die Bildungsminister der EU-Länder die bedeutende Rolle von Qualitätssicherungsmechanismen bei der Unterstützung von Schulen und politischen Entscheidungsträgern bei der Bereitstellung von allgemeiner und beruflicher Bildung. Qualitativ hochwertige allgemeine und berufliche Bildung ist ausschlaggebend für die Beschäftigungsfähigkeit, die soziale Eingliederung und die wirtschaftliche Entwicklung.
  • Die Minister heben die Bedeutung von Ansätzen bei der Qualitätssicherung, die auf Grundsätzen beruhen, die über einen „Checklist“-Ansatz hinausgehen, sowie die Notwendigkeit, eine Kultur zu entwickeln, in der eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung des Lehrens und Lernens angestrebt wird, hervor.

Studien

Im Jahr 2015 wurden zwei Studien in diesem Bereich veröffentlicht:

  • ein Bericht des Europäischen Netzwerks für Informationen zu Bildungssystemen und -politiken Eurydice, in dem die Bewertung der Schulqualität in 32 europäischen Ländern untersucht wird, indem die Ansätze, Strukturen und die Funktionen der jeweiligen Schulbewertungssysteme verglichen werden;
  • eine Vergleichsstudie der Europäischen Kommission über die Qualitätssicherung in Schulbildungssystemen in der EU. In dieser Studie werden Maßnahmen, Verfahren, Tätigkeiten und Praktiken im Bereich der Qualitätssicherung in Grundschulen und Schulen der Sekundarstufen I und II behandelt. Es wird untersucht, wie EU-Maßnahmen in diesem Bereich dazu beitragen könnten, den nationalen Gegebenheiten einen Mehrwert zu verleihen.

HINTERGRUND

Weiterführende Informationen:

HAUPTDOKUMENT

Empfehlung 2001/166/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Februar 2001 zur europäischen Zusammenarbeit bei der Bewertung der Qualität der Schulbildung (ABl. L 60 vom 1.3.2001, S. 51-53)

VERBUNDENE DOKUMENTE

Schlussfolgerungen des Rates vom 20. Mai 2014 über die Qualitätssicherung in der allgemeinen und beruflichen Bildung (ABl C 183 vom 14.6.2014, S. 30-35)

Letzte Aktualisierung: 06.11.2017

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